Ihr habt da wirklich komische Schüler-Lehrer-Beziehungen. Das ist traditioneller Kampfsport und kein modernes Dienstleistungsunternehmen - auch wenn manche ihre Dojo heutzutag so aufziehen, was ihnen unbenommen bleibt.

Der Schüler, der zu spät kommt, drückt mit seinen Liegestützen - ohne großes Gelaber - seine "Reue" gegenüber der Gemeinschaft aus. Damit ist für alle klar, dass es einen triftigen Grund gibt und es sich nicht um eine Respektlosigkeit handelt. Dabei ist es a) unerheblich, ob ihn irgendeine Schuld trifft (das ist eine viel zu kleinliche denkweise, die sich auch im Begriff "Strafe" oder des Empfindens einer solchen manifestiert) und geht es b) nicht um den Trainer, sondern um die Gemeinschaft und den gemeinsamen Prozess.

Wir reden doch immer von "Ego zurückstellen". Für jeden Schüler (aber auch für den Trainer) sind Liegestütze eine hervorragende Übung, sein Ego zurückzustellen, denn ohne Ego gibt es kein Empfinden irgendeiner Schuld, sondern nur die Anerkennung der Tatsache, dass man zu spät kommt (egal, ob man stört oder nicht, denn auch das wäre nur das Ego der anderen) und somit existiert auch keine Strafe. Das Denken in derlei Kategorien ist imho vollkommen unreif und kindisch.

Das erkläre ich auch allen und lebe das mit den anderen Trainern entsprechend vor. Wer darauf kein Bock hat, braucht ja nicht zu kommen. Ist schließlilch keine Ehe.