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Thema: Meister Peter Vilimek zum 8.Praktikergrad ernannt

  1. #46
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    Danke für die Ausführlichkeit!

    Ich kann alles gut nachvollziehen und es ist ja auch sehr offensichtlich, wie man eine KK wie WT für unsere Zwecke sinnvoll als Basis nutzen kann, die auch wirklich praktikabel ist und deutlichen Mehrwert in vielerlei Hinsicht bietet, ohne "auszuufern"

    Praktizierst du dein durchdachtes Konzept bereits oder hast das zumindest mal vor?
    Befreie Dich von Konkurrenz-Denken. Du bist hier, um zu erschaffen, nicht zum Wetteifern um das, was bereits erschaffen ist. Du musst ein Schöpfer werden, nicht ein Konkurrent.

  2. #47
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    Zitat Zitat von derKünstler Beitrag anzeigen
    Danke für die Ausführlichkeit!

    Ich kann alles gut nachvollziehen und es ist ja auch sehr offensichtlich, wie man eine KK wie WT für unsere Zwecke sinnvoll als Basis nutzen kann, die auch wirklich praktikabel ist und deutlichen Mehrwert in vielerlei Hinsicht bietet, ohne "auszuufern"

    Praktizierst du dein durchdachtes Konzept bereits oder hast das zumindest mal vor?
    Ja, das tue ich:
    - für den Weißen Ring, wenn ich im Einzeltraining mit (meist weiblichen) Opfern von Straftaten deren Traumata mental, emotional und in der Wehrhaftigkeit aufarbeite. Dort ist mein Fokus: sich die Erlaubnis zur Gegenwehr zu geben und sich die (verloren geglaubte) Macht wieder zu holen.

    - ich gebe Selbstschutzseminare (verbale Deeskalation und körperlicher Selbstschutz) für Pädagogen in Einrichtungen für psychisch behinderte Menschen mit Fremdgefährdungspotential. WT ist die einzige SV-Form, die für die Belange pädagogischer Einrichtungen praxisnah ist. Ich habe selbst über 30 Jahre solche Einrichtungen geleitet; inklusive geschlossener Einrichtungen mit forensischen Klienten.

    - ich gebe bisweilen noch Kinder-SV- und Frauen-SV-Kurse.

    - ich habe ein Curriculum entwickelt für Menschen mit geistiger Behinderung und lehre dies Erziehern und Sozialpädagogen, damit die ihre Klienten stark machen.

  3. #48
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    Zitat Zitat von Takezo Beitrag anzeigen
    ...
    Zweite Schiene Kampfkunst:
    1. Sollte deutlich als Ästhetik des Kämpfens definiert werden.

    ...

    Wird denn im wt (mittlerweile systematisch) auf die freikampffähigkeit unter sv-gesichtspunkten hintrainiert?

  4. #49
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    @Takezo: Danke für deine sehr informativen Beiträge!

    Könntest du bitte die folgenden Punkte etwas genauer erklären:

    Zitat Zitat von Takezo Beitrag anzeigen
    [...] Das technische Prüfungsprogramm enthält ab dem 1. HG dann noch Holzpuppe, Langstock und Doppelmesser. [...]
    Werden Holzpuppe, Langstock und Doppelmesser jetzt schon ab dem 1. HG unterrichtet?

    Zitat Zitat von Takezo Beitrag anzeigen
    [...] aber nach dem 1. HG und in Vorbereitung auf den 2. HG fehlte mir die Transparenz [...]
    Was meinst du mit "fehlender Transparenz"? Bezieht sich das auf die Kosten der Ausbildung oder auf die vermittelten Inhalte? Sifu Kernspecht hat doch den Vorwurf der Intransparenz entkräftet, indem er die kompletten Kosten der klassischen WT-Ausbildung auf Facebook veröffentlicht hat.

    Bei WTplus sind ja vor allem junge Leute die Zielgruppe. Ist das WTplus-System entsprechend erschwinglicher im Preis? Wie hoch sind hier die Gesamtkosten?

  5. #50
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    Zitat Zitat von Takezo Beitrag anzeigen
    Ja, das tue ich:
    - für den Weißen Ring, wenn ich im Einzeltraining mit (meist weiblichen) Opfern von Straftaten deren Traumata mental, emotional und in der Wehrhaftigkeit aufarbeite. Dort ist mein Fokus: sich die Erlaubnis zur Gegenwehr zu geben und sich die (verloren geglaubte) Macht wieder zu holen.

    - ich gebe Selbstschutzseminare (verbale Deeskalation und körperlicher Selbstschutz) für Pädagogen in Einrichtungen für psychisch behinderte Menschen mit Fremdgefährdungspotential. WT ist die einzige SV-Form, die für die Belange pädagogischer Einrichtungen praxisnah ist. Ich habe selbst über 30 Jahre solche Einrichtungen geleitet; inklusive geschlossener Einrichtungen mit forensischen Klienten.

    - ich gebe bisweilen noch Kinder-SV- und Frauen-SV-Kurse.

    - ich habe ein Curriculum entwickelt für Menschen mit geistiger Behinderung und lehre dies Erziehern und Sozialpädagogen, damit die ihre Klienten stark machen.
    Absolut respektabel!
    Wir haben Gemeinsamkeiten: Ich habe auch WT betrieben, fast 15 Jahre, ich habe in 1992 (als erster, aber das hat damals keinen Interessiert) eigene Kinderprogramme entwickelt und 1996 im Rahmen meines Sonderpädagogikstudiums ein Programm für körperbehinderte Personen als Examensarbeit verfasst. (alles mit WT-Basis)
    (Die Entwicklung ging dann weiter Richtung Körpertherapie, ganz eigene KK und -weg von Kindern/ Beeinträchtigten mir forderndere/ anspruchsvolle Schüler gesucht etc.)

    Ich finde deine Arbeit großartig!
    Befreie Dich von Konkurrenz-Denken. Du bist hier, um zu erschaffen, nicht zum Wetteifern um das, was bereits erschaffen ist. Du musst ein Schöpfer werden, nicht ein Konkurrent.

  6. #51
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    Zitat Zitat von MetaStyle Beitrag anzeigen
    @Takezo: Danke für deine sehr informativen Beiträge!

    Könntest du bitte die folgenden Punkte etwas genauer erklären:



    Werden Holzpuppe, Langstock und Doppelmesser jetzt schon ab dem 1. HG unterrichtet?



    Was meinst du mit "fehlender Transparenz"? Bezieht sich das auf die Kosten der Ausbildung oder auf die vermittelten Inhalte? Sifu Kernspecht hat doch den Vorwurf der Intransparenz entkräftet, indem er die kompletten Kosten der klassischen WT-Ausbildung auf Facebook veröffentlicht hat.

    Bei WTplus sind ja vor allem junge Leute die Zielgruppe. Ist das WTplus-System entsprechend erschwinglicher im Preis? Wie hoch sind hier die Gesamtkosten?
    Mit dem Prüfungsprogramm war gemeint, dass diese drei Formen insgesamt auf die einzelnen HG aufgeteilt bis zum 4. HG geprüft werden, soweit mir das bekannt (gegeben) war.

    Ich beziehe mich auf die Kosten. Das Posten der kompletten Kosten auf Facebook war nicht bekannt. Was die Inhalte angeht, musste ich mir das von meinem Trainer erklären lassen, der es zum Teil auch nicht wusste.
    Z.B. ManipulaTsun oder AntizipaTsun / AnteperzepTsun oder AdaptaTsun

    Das WTPlus ist ähnlich teuer. Zudem soll man ja über die APP die Videos nutzen um das volle Konzept auschöpfen zu können und dann zahlt man für das Video-Material 300,- pro Jahr. Natürlich heißt es dass das nicht sein müsse, aber ....
    Prüfungen gibt es nur noch 4 Levelprüfungen, die aber ähnlich viel kosten; wobei die SG-Prüfungen, bzw. Fighter-Lebel-Prüfungen nie das Kostenproblem waren. Aber: das letze Level (im WT Classic SG 9 - 12) dürfen nur die GM bzw. Cosimo My, Mark Tietz und Lutz Travert prüfen. Wer dann aus dem Norden Deutschlands kommt hat ein Problem. Entweder für die paar People in Norddeutschland die Prüfer für einiges an Kosten "einfliegen" oder mindestens bis nach Bad Wildungen fahren.
    Beim WTPlus hieß es ursprünglich wir machen es einfach und transparent für die Schüler. Okay, für die ist es das auch. Da gibt es pro Level 24 Module und das ist alles transparent. Ich lerne also als Schüler 96 Module, die z.T. auf die der vorherigen Level aufbauen.
    Ich habe dann keine ausgewiesenen Chi Sao Sektionen; dafür dann die Attack-Module 1 - 4 (hat für mich eine Analogie zum Blitzdefence).
    Aber danach:
    Statt der HGs gibt es den Specialist und statt des Meisters den Master. Ich habe das noch bis Specialist 1 mitverfolgt. Dass sind dann pro Specialist (HG) 96 Modue (!!!). Da wird dann also alles reingepackt, was bei den Schülergraden (Fighter-Program) rausgeflogen ist.

    Summa summarum ist mein Eindruck, das da nichts günstiger ist. Aber noch oben hin immer komplexer. Aber wers mag.

  7. #52
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    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    Wird denn im wt (mittlerweile systematisch) auf die freikampffähigkeit unter sv-gesichtspunkten hintrainiert?
    So wie ich das sehe: Nein, denn dann müsste man konsequent Szenarien in das Curriculum aufnehmen.
    Es gibt ja Standardsituationen, die zumindest mir WT theoretisch vermittelt wurden: 5 Phasen einer Annäherung, Distanzmanagement, Wirkungskreis etc. Nur systematisch in das Training wurde das so gut wie nie vermittelt. Wenn dann ab und zu in Frauen SV Kursen.
    M.E. sollte es mindestens 25% des Trainings ausmachen vor allem mit dem Fokus bei dem Normalbürger ein gewisses Aggressionspotential zu generieren. Das berühmte Mindset.
    Stattdessen wurde bei uns zusehends der "Aufbau der Sphäre" als sog. Schutzschild geübt. Dies ganze Feintuning schon bei den Anfängern, welches ich für verfrüht halte.

    Ich persönlich finde aber das man im ersten Jahr die Resilienz, den Kampfgeist fördern soll. So wie es in der letzten der großen 8 FÃhigkeiten benannt wird.
    Geändert von Takezo (07-07-2025 um 10:41 Uhr)

  8. #53
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    Zitat Zitat von Takezo Beitrag anzeigen
    So wie ich das sehe: Nein, denn dann müsste man konsequent Szenarien in das Curriculum aufnehmen.
    ...

    Gut, aber das wären doch auch nur vorübungen zur freikampffähigkeit?

    Soweit ich es verstanden hatte, war sifu kernspechts idee früher so:

    siu nim tao -> cham kiu -> (freies) chi sau -> (trainings)freikampf

    Kann sein, dass ich stufe(n) vergessen habe.

    Jedenfalls war als vorläufiges trainingshauptziel die freikampffähigkeit mit wt-technik unter sv-gesichtspunkten, also nicht nach sportregeln, formuliert ("kunstvoller zweikampf").

  9. #54
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    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    Gut, aber das wären doch auch nur vorübungen zur freikampffähigkeit?

    Soweit ich es verstanden hatte, war sifu kernspechts idee früher so:

    siu nim tao -> cham kiu -> (freies) chi sau -> (trainings)freikampf

    Kann sein, dass ich stufe(n) vergessen habe.

    Jedenfalls war als vorläufiges trainingshauptziel die freikampffähigkeit mit wt-technik unter sv-gesichtspunkten, also nicht nach sportregeln, formuliert ("kunstvoller zweikampf").
    Dann verstehe ich nicht so ganz was du unter Freikampffähigkeit verstehst.

    Um einen gemeinsamen Ausgangspunkt zu haben, was unter WT-und SV-Techniken zu verstehen ist:
    WT-"Techniken" sind für mich die Verformungen, das Chi Sao mit dem Öffnen und Schließen und das Blitz Defence und sicherlich auch noch "Anwendungen" aus den Formen abgeleitet. SV-Techniken sind für mich u.a. die Griffbefreiungen, Befreiung aus Umklammerungen und Schwitzkasten, gegen gezogen werden, gegen Griffe an die Kleidung und gegen würgen, Haare ziehen etc.

    Das Szenario in dem Sinne wie ich es meine und beschrieben habe und wie ich es so explizit nicht systematisch gelehrt gesehen habe, beginnt mit der optischen, gestischen, verbalen und distanzüberschreitenden Phase seitens des Aggressors und "endet" dann über alle Distanzen vom Schlag und Griff bis umklammern und zum Boden.
    Zu jeder Phase gibt es eine Taktik des Umgehens damit und eine ggf. entsprechende Reaktion des Aggressors, die ich wiederum "beantworte". Einer "spielt" den Aggressor mit allem was dazu gehört und der andere wehrt sich während versucht wird ihn verbal, gestisch, mimisch und durch Attacken "einzuschüchtern" und zu chaotisieren (im Sinne von KRK: bringe Ordnung in das Chaos). Streng genommen Rollenspiel auf Hardcore.

    Die gefährlichen (also die SV-)Techniken werden angedeutet, ansonsten würde ich definitiv mit Zahn- und Tiefschutz und auch mit Helm trainieren, wie es im WTPlus obligatorisch ist. Natürlich auch gegen mehrere, gegen Waffen etc.

    Im Grunde wird das ja mehr oder weniger technisch vermittelt; aber mein Fokus wäre auf Resilienzerwerb und eigenes Aggressionspotential entfalten ausgerichtet. Ich wüßte jetzt nicht, wie man SV-Gesichtspunkte darüber hinaus noch in solch ein "Rollenspiel mit Sparring" einbauen könnte.

    Freikampffähigkeit mit WT-Technik unter SV-Gesichtspunkten wäre also für mich, dass ich das Repertoire des WT (als Kampfkunst) und die SV-Techniken in einem realitätsnahen Szenario einübe und das ich in die Lage versetzt werde, "formlos" zu sein in dem Sinne, dass ich instinktiv zunächst einmal "effektiv" kämpfe und das mit dem Erlernten aus dem WT (von mir aus aber auch aus dem Boxen, dem Ringen etc. - was KRK übrigens sehr geschätzt hat) anwenden kann.

    Was KRK angeht: Ich habe von 2013 - 2022 WT Classic und von 2022 - 2024 WTPlus trainiert. Diese Äußerungen von ihm kenne ich nicht. Kernspecht selbst hat 2022 auf einem Lehrgang gesagt das die SNT kein Wörterbuch der Techniken sei sondern eine Meditation und eine Form um seinen Körper und seine Bewegungsmöglichkeiten kennenzulernen. Mehr nicht.
    Geändert von Takezo (Gestern um 08:41 Uhr)

  10. #55
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    Zitat Zitat von Takezo Beitrag anzeigen
    WT ist die einzige SV-Form, die für die Belange pädagogischer Einrichtungen praxisnah ist.
    Guten Morgen Takezo,

    diesen Faden würde ich gerne aufgreifen: Bei "pädagogischen Einrichtungen" gehe ich nicht davon aus, dass du mit der Universallösung auf die Patienten losgehst. Da greifen die "sanften Mittel", wie sie doch beim WT genannt werden - zumindest zu meiner Zeit damals. Welche Elemente des WTs sind es, die du hier nutzt und wie bzw. wo werden die gezielt trainiert - wie muss ich mir das vorstellen?

    Würde mich über eine Resonanz sehr freuen.

  11. #56
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    Zitat Zitat von Takezo Beitrag anzeigen
    Kernspecht selbst hat 2022 auf einem Lehrgang gesagt das die SNT kein Wörterbuch der Techniken sei sondern eine Meditation und eine Form um seinen Körper und seine Bewegungsmöglichkeiten kennenzulernen. Mehr nicht.
    Da fällt mir ein Lehrgang mit LT ein. So 2000+/- 2 Jahre herum, nagelt mich nicht fest. Auf jeden hat er uns auf den Boden setzen und die SNT praktizieren lassen - im Z E I T L U P E N T E M P O. Da hat sich der Sekundenzeiger der Uhr schneller bewegt als unsere Bewegungen. Das war krass und auch nicht minder anstrengend.


    Um eine Brücke zur SNT im Sinne der "Meditation" zu schlagen:
    Inwieweit würdet ihr die SNT als eine Qi-Gong-Bewegungsfolge deklarieren? Also von der reinen Grundsubstanz geht die Form schon schwer in die Ecke der "stehenden Säule". Wie sieht es aber mit den Bewegungen aus: Qi-Gong-Bewegungen sind meist "rund" und "weiter" - die SNT sehe ich da eher als "eng" und "eckig". Die EWTO hat doch auch mal eine "Gesundheits-SNT" proklamiert, meine ich?

  12. #57
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    Zitat Zitat von ZEN2021 Beitrag anzeigen
    Guten Morgen Takezo,

    diesen Faden würde ich gerne aufgreifen: Bei "pädagogischen Einrichtungen" gehe ich nicht davon aus, dass du mit der Universallösung auf die Patienten losgehst. Da greifen die "sanften Mittel", wie sie doch beim WT genannt werden - zumindest zu meiner Zeit damals. Welche Elemente des WTs sind es, die du hier nutzt und wie bzw. wo werden die gezielt trainiert - wie muss ich mir das vorstellen?

    Würde mich über eine Resonanz sehr freuen.
    Was ist die Ausgangslage: ein Klient (wir nennen das in der Sozialarbeit Klient und nicht Patient) zeigt sog. herausforderndes Verhalten, also "fährt hoch" aus einer Impulsstörung heraus und wird damit fremd- oder selbstgefährdend. Dann muss man u.U. körperlich werden, wenn verbale Deeskalation nicht greift. Dies muss aber so sein, dass man "am nächsten Tag" noch wieder miteinander klarkommen kann.
    Insofern nenne ich diese Interventionen bewußt Selbst- oder Fremdschutz (nicht SV).

    Mindset:
    1. Umgang mit Angst
    2. Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsrecht, dem Notwehrrecht und Jedermannsrecht zur rechtlichen Sicherheit
    3. Garantenstellung in der Eingliederungshilfe

    Techniken:
    1. guter Stand
    2. Basics wie Bong, Tan, Cham
    3. ausweichen können (offline)
    4. Schutzposition einnehmen
    5. Chi Sao rudimentär aus Blitz 4 und 3 (öffnen und schließen)
    6. wegstoßen / wegschubsen
    7. umklammern
    7. (weg) begleiten
    8. diverse Mittel gegen greifen, schlagen, umklammern etc.

    Bei den sog. sanften Mittel vermittele ich definitiv keine Würgegriffe

    Notfallprogramm:
    Was hat bei einem Notfall in welcher Reihenfolge Priorität: Situation erfassen - Hilfe organisieren - verbale Deeskalation, wenn möglich - selbst körperlich tätig werden oder auch andere schätzen und fliehen etc.

    Methodik:
    1. Körperübungen
    2. Rollenspiele

    Umfang:
    Zwei ganze Tage mit einem Abstand von einer Woche als Grundschulung. Danach gibt es Wiederholungen.



    Ziel ist es, den Mitarbeitenden so weit zu bringen, das er sofort handlungsfähig ist (so wie man es sich auch bei der ersten Hilfe am Unfallort möchte) und dann sich und andere schützen kann oder zumindest weiß, wo die eigenen Grenzen sind.
    Geändert von Takezo (Gestern um 11:20 Uhr)

  13. #58
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    Zitat Zitat von ZEN2021 Beitrag anzeigen
    Da Die EWTO hat doch auch mal eine "Gesundheits-SNT" proklamiert, meine ich?
    Ja - hat sie. Das gehört meines Wissens in den Bereich Chi Gung, den Regula Chembri vertritt. Ich kenne die SNT-Gesund leider nicht.

  14. #59
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    Zitat Zitat von Takezo Beitrag anzeigen
    Dann verstehe ich nicht so ganz was du unter Freikampffähigkeit verstehst. ...

    "(Trainings)Freikampf" war m.W. früher die übliche (deutsche) bezeichnung zb im tkd und karate dafür, was man heute wohl "freies sparring" nennt.

    Das war und ist fester trainingsbestandteil der (meisten) wettkampforientierten kampfsportarten (kickboxen, thaiboxen, judo, bjj, tkd, boxen, karate, ringen, ...), wobei es dafür noch andere bezeichnungen gibt (randori, jiyu kumite, rollen, ...).
    Bei den "reinen" kampfsportarten, wie zb boxen, ist klar, dass nur die techniken trainiert werden, die auch im sparring und später wettkampf eingesetzt werden dürfen.
    Bei den "gemischten" kampfarten, wie zb karate oder tkd, werden zwar als basistechnik viele techniken trainiert, die theoretisch im (trainings)kampf verwendet werden könnten, aber im dortigen sportlichen wettkampf verboten sind und u.a. deswegen auch im sparring/trainingsfreikampf und zugehörigem techniktraining nicht trainiert werden (tritte vor den sack, handkantenschläge, ellbogenschläge, tritte in die beine, schläge zum hals, ...).
    Bestes/schlimmstes beispiel dafür finde ich wt olympisches taekwondo:
    Dort ist zb im wettkampf von den mannigfaltigen als basistechnik trainierten handangriffstechniken einzig der fauststoß zur körpermitte erlaubt, der auch noch mit den wenigsten punkten bewertet wird.

    Unter dem von mir erwähnten, durch sifu kernspecht früher propagierten, ziel der wt-freikampffähigkeit hatte ich immer die zu erreichende fähigkeit des (interessierten) wt-schülers verstanden, sämtliche bis dahin gelernten techniken in einem freien (trainings)sparring ohne (sport)regeleinschränkung anwenden zu können, also ähnlich zb einem freien sparring im boxen, aber nicht unter sportlichen, sondern unter sv gesichtspunkten.
    Geändert von Kunoichi Girl (Gestern um 17:56 Uhr)

  15. #60
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    Zitat Zitat von Takezo Beitrag anzeigen
    Ziel ist es, den Mitarbeitenden so weit zu bringen, das er sofort handlungsfähig ist (so wie man es sich auch bei der ersten Hilfe am Unfallort möchte) und dann sich und andere schützen kann oder zumindest weiß, wo die eigenen Grenzen sind.
    Dankeschön! Würdest so soweit gehen, dass sich hier aus Elementen des WT bedient wird, ohne das "Ganze" System zu erfassen?

    Ich finde das gerade sehr spannend, auch im Kontext der Klienten und Mitarbeiter/innen - also, wo ich hinmöchte:

    Solche "Skills" könnten doch theoretisch auch aus z.B. dem Tai Ji Quan gezogen werden? Warum gerade WT und damit verbunden auch die Gretchenfrage: Ist das WT angelegt, dass wir uns gezielt anwendungsorientierte Inhalte herausnehmen, ohne das Ganze zu sehen oder ist das eine Eigenart des Wing Chuns an sich. derart flexibel zu sein? Damit verbunden die zweite Gretchenfrage: Ist WT (Wing Chun) nun ausgelegt für SV oder ist eine viel breitere Spanne vorhanden, die aber irgendwie nicht wahrgenommen wird?

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