Teil 2 ist jetzt online – mit weiteren anschaulichen Erklärungen zum Keil-Prinzip.
https://https://www.youtube.com/watch?v=v-6FmSGamcg
Im Wing Chun gilt das Motto: "Das Wichtigste zuerst."
Das praxistaugliche Keil-Prinzip lernt man bereits in den ersten Schülergraden des klassischen Wing Tsun-Unterrichts. Es bildet eine solide und zugleich finanziell erschwingliche Grundlage für die Selbstverteidigung. Für manche reicht dieses Wissen vollkommen aus – zum "Überleben".
Hier ein passender Beitrag zu den WT-/SV-Basics:
WingTsun: Die Problematik rund um Programme und Selbstverteidigung
Immer wieder entsteht im WingTsun die Vorstellung, man müsse das komplette System – also alle Programme bis hin zu den höheren Schülergraden und Technikergraden – lernen, um sich wirksam selbst verteidigen zu können. Dieses Missverständnis führt dazu, dass Praktizierende sich von der scheinbaren Komplexität überwältigen lassen oder der Meinung sind, es brauche andere Methode um SV zu erlernen. Bullshit.
Der Fokus der Selbstverteidigung liegt klar in den ersten DREI Schülergraden. Diese enthalten genau die Inhalte, die notwendig sind, um sich in einer realistischen Konfrontation verteidigen zu können. Die Techniken und Prinzipien in diesen Stufen sind kompakt, anwendbar und praxistauglich – sie bilden die Basis für effektive Selbstverteidigung.
Jemand, der den WT-Unterricht anders aufbaut oder seine Schüler nicht dazu anhält, diese Stufen kämpferisch zu trainieren, unterrichtet einfach ineffizient, und somit am Ziel vorbei. Dann liegt es an der Methode des Unterrichts (also dem Ausbilder oder Verband), und nicht am System.
Alles, was darüber hinausgeht – also ab dem vierten Schülergrad – dient dem Aufbau und der Vertiefung der Kampfkunst. Hier geht es nicht mehr ausschließlich um eine Bedrohungssituation, sondern darum, die eigene Beweglichkeit, das Timing, das Distanzgefühl und viele weitere feinmotorische und taktische Fähigkeiten zu verbessern. Diese Aspekte machen den Kampf nicht nur leichter, sondern helfen auch dabei, das WingTsun auf einem höheren Niveau zu verstehen und anzuwenden.
Man kann es so sagen: Die Programme der ersten drei Schülergrade genügen, um zu kämpfen – alles Weitere hilft dir, besser zu kämpfen. Wer also ausschließlich Selbstverteidigung trainieren will, findet in den ersten Graden alles, was dafür notwendig ist. Wer jedoch tiefer einsteigen möchte, findet in den fortgeschrittenen Programmen die Kampfkunst in ihrer ganzen Tiefe wieder.
Das Training der ersten drei Schülergrade in einer Art „Endlosschleife“ wäre theoretisch völlig ausreichend, um sich über Jahre hinweg selbst verteidigen zu können. Der Wunsch nach mehr entsteht meist aus dem inneren Bedürfnis nach Weiterentwicklung – nicht aus einer praktischen Notwendigkeit für den Ernstfall.
So gesehen sollte das Ziel im WingTsun klar kommuniziert werden: Selbstverteidigung ist früh erlernbar, Kampfkunst ist ein lebenslanger Weg.
Quelle:
https://www.facebook.com/profile.php?id=100050244720809