Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
Mir geht es lediglich darum, daß ich es allen Ehren wert finde, wenn jemand, der ausdrücklich nicht etwas lernen und üben möchte, das dazu gedacht ist, anderen Menschen körperlichen Schaden zuzufügen, ein aikidô dôjô wieder verläßt, nachdem er festgestellt hat, daß aikidô diesen seinen Ansprüchen nicht gerecht wird.
Ich bin wie auch andere hier eher erstaunt, sich eine KAMPFkunst auszusuchen und den Anspruch zu haben, mit keiner wie auch immer gearteten Form von Kämpfen konfrontiert zu werden.

Zitat Zitat von Aiki50+ Beitrag anzeigen
Interpretiert man Atemi als "liebevolle Berührung", dann ist das natürlich etwas völlig anderes.
Ich fürchte, da hast du ihn gründlich missverstanden. Wie carstenm schreibt, dient die „liebevolle Berührung“ dazu, das System des Gegners nicht zu stören. Der Körper des Partners/Gegners wird bei der liebevollen Berührung nicht Alarm schlagen, bei einer harten aber schon. Heißt letztlich, den Partner in völliger Arglosigkeit zu wiegen, obwohl er bereits in höchster Gefahr ist oder vielleicht schon verloren hat (was er bspw. mitbekommt, wenn er sich bewegen will). Die Folgeaktion wirkt dann wie ein Sucker Punch.

Zitat Zitat von Aiki50+ Beitrag anzeigen
Robert Twigger (Angry White Pyjamas) und Ellis Amdur (Duelling with O'Sensei) berichten von eigenen Erlebnissen, wo man als Leser eine Prügelei erwarten würden, bei der sie ihre im Aikido erworbenen kämpferischen Fähigkeiten unter Beweis stellen könnten, die aber dann ohne körperlichen Kampf und überraschenden Wendungen deeskalierten.
Nach dem, was ich über Ellis Amdur gehört habe, kann der es sich leisten, einen Konflikt ganz entspannt zu deeskalieren. Weil er ihn auch ohne Probleme auf jede Stufe von Gewalt eskalieren lassen kann. Nebenbei ist er auch hoch qualifiziert in ziemlich harschen Koryu, wo mit ziemlicher Sicherheit nicht die Rede ist von friedlicher Deeskalation.
carstenm kennt Ellis Amdur aber wohl ziemlich gut, da kann er was zu ihm schreiben.

Grüße