Danke. Dann hatte ich doch richtig verstanden. Irgendwie habe ich den Bezug zu meinen Zitat nicht gefunden.
Einerseits bin ich der Meinung - machen, nicht denken. Macht man es korrekt, funktioniert es auch wie es soll.
Dennoch kann man Theorie von Praxis nicht trennen. Die Theorie gibt mir eine Hinweis auf die Richtung, wie ich mich selbst kritisch beobachten kann und Kriterien, wie ich mich selbst korrigieren kann. Auch hilft es beim eigenen Training oder beim Unterrichten, wenn man genau versteht, warum man so und nicht anders trainieren soll. Diese Information liefert die Theorie. Und da die Theorie somit die Art des Training beeinflusst, kann man die Wirkung ebenfalls nicht von der Theorie trennen.
Es gibt nichts praktischeres als eine fundierte Theorie!
In jeder Kunst oder jeder Sportart gibt es einen Haufen Theorie. Zum Beispiel im Tischtennis: Wenn ich die Theorie über die Flugbahn des Balles aufgrund des Luftwiderstandes kenne und wie die Drehung des Balles, wenn er "Effet" hat, Einfluss auf die Flugbahn hat und sich das Absprungverhalten entsprechend verändert, hat das einen Vorteil, auch wenn ich während dem Spielen natürlich nicht daran denke. Ich weiss einfach, wie der Ball fliegt und vom Tisch abspringen wird. Dazu käme dann die ganze Theorie zur Materialkunde, welche Beläge welche Eigenschaften besitzen und die Flugbahn und das Absprungverhalten des Balles ebenfalls verändern. Dazu käme dann noch zu wissen, wie die Härte des Hallenbodens das Absprungverhalten und die Möglichkeit dem Ball "Effet" mitzugeben, verändert. Dazu kommt noch, die ganze Theorie, wie man sich optimal bewegt, Beinarbeit etc.
Oder Minigolf: Auf hohem Niveau entscheiden neben Schlagtechnik, bei der es bereits einen Haufen Theorien dazu gibt, an denen man sich ausrichten kann, kommt das Wissen über die Materialkunde, beim Banden das Wissen über Eingangs- und Ausgangswinkel etc. und natürlich das Wissen, dass sich der Ausgangswinkel massiv ändert, wenn die Luftfeuchtigkeit höher wird etc...
Warum soll man in der Kampfkunst oder im Qi Gong, die beide, da sind sich viele wohl einig, doch sehr komplex sind, einfach mal irgendwie machen können, ohne fundierte Theorie. Woher holt man sich die Anleitungen, wie es korrekt ist und weshalb? Gutdünken und Interpretation sind da sehr fehleranfällig. Als Lehrer sollte man über das ganze System, das man unterrichtet, eine in sich stimmige Theorie vermitteln können. Man muss doch einem Schüler erklären können, weshalb so und nicht anders.