Sifu kernspecht mag das noch auf die spitze getrieben und für finanzielle zwecke benutzt haben, aber man muss m.E. trennen zwischen dem, was man in einem solchen system (kampf)technisch lernen kann und der zugehörigen hierarchie/kostenstruktur.
KRK war in erster Linie auch ein sehr geschickter Geschäftsmann, der gezielt die Masse angezapft hat und damit auch Erfolg hatte. Das ist doch mit der Punkt: "Kampftechnisch" war doch Hans-Ute bei entsprechendem Training nach einem halben Jahr "tauglich" und hatte eine "kleine Idee" (Wortspiel), was geht und vor allem, was nicht und Hans-Ute hatte ein probates Konzept in Händen, was zum Beispiel Karate oder Aikido et al nicht in dieser Zeit geliefert haben und auch nicht werden. Es ist auch ein Unterschied, ob ich mich einer Titel-Tradition "verpflichte" im Sinner einer Hommage oder aber, ob ich hier so hinterherum diese immer noch gelebte Ernsthaftigkeit rein bringen und auf einmal "Sifu" bin. Wenn dann auf einmal mit "dein Sifu" oder "dein Sihing" unterschrieben wird, dann kann da in meinen Augen was nicht ganz stimmen...das macht kein normaler Mensch.
Wenn man zb überzeugt wäre, dass man da was tolles lernt, einem die hierarchie aber nicht passt und man den preis teuer findet, kann ich mir vorstellen, dass man trotzdem hingeht und das mit der hierarchie mitmacht und zahlt.
Und das Ganze wird noch reizvoller, wenn du auf einmal auch in der Hierarchie ein kleine Stufe weiter oben stehst. Macht und ist diese noch so gering, macht an! Nach wie vor oder mehr denn je.
Die sektionen sind doch inhaltlich erst für den fall interessant, dass man mit der ul die sache nicht entscheiden kann und dann die chi sao fähigkeiten zum einsatz kommen?
DAS, genau DAS war die Saat, die in der EWTO eingepflanzt wurde/wird aber nicht aufging und auch nicht aufgehen wird. Wenn die UL für Hans-Ute scheitert, dann wird Hans-Ute viel helfen, aber ob dies einer der Chi-Sao-Tänze der EWTO ist? Ich denke eher nicht. Warum? Weil die Botschaft auch ohne Sektionen vermittelt werden kann, was die rudimentären Muster von "Armschach" angeht. Ich kann mich an eine Situation aus dem WT-Training erinnern, da "durfte" ich mal "freies einarmiges chi sao" mit einem "Grauen-T-Shirt" machen. Der hatte zu tun, weil ich noch vollkommen frei und unbelastet in Sachen "Techniken" war. Ich blieb kleben, suchte Lücken und brach durch, falls die Gelegenheit vorhanden. Er aber war schon im System gefangen und versuchte die ganze Zeit mit Bong und Tan irgendwie den "Tanz" weiter zu tanzen. Ich war nicht "besser", ich war freier in meinem Kopf - das war mein Vorteil. Wenn die UL nicht funktioniert, dann wird das Gegenüber "reagieren" und zwar auf eine Art, da ist Hans-Ute nicht für "vorbereitet" und zwar vor allem im mentalen Sinn. Da ist der Normalbürger am Ende mit seinem Latein und sollte schauen, dass er zügig Land gewinnt, wenn er noch kann, denn das Überraschungsmoment ist weg. Dazu gleich mehr im übernächsten Abschnitt.
Ich hatte es mal so gelesen, dass sifu leung die chi sao sektionen erfunden hat, um mögliche anwendungen der techniken aus den formen (und darüberhinaus) zu sammeln und zu systematisieren, so dass nichts vergessen wird und alle schüler weltweit insoweit die gleiche lernchance haben.
Soweit keine Konflikte. Eine bemerkenswerte Leistung, die drei Handformen und die HP derart zu didaktisieren - gar keine Frage. Aber genau diese Information "er hat sie erfunden" wird doch nach wie vor gar nicht an die große Glocke gehängt. Das WT ist eine Variante in der großen Wing Chun Familie. Nicht mehr und nicht weniger. Was bei mir noch hinzukommt: Irgendwann sollte sich ein interessierter Mensch auch mal selbst nach einiger Zeit Gedanken machen, was dies oder aber jenes in einer Form zu bedeuten vermag und was es mir bringt. Mit die Krux ist ja, dass da zuweilen stur und ohne mal den Blick auf andere Dinge zu richten, regelrecht blind der Sektionentanz abgespult wird.
Was, soweit ich verstanden habe, fehlte, war erstens, dass regelmäßig freies chi sao trainiert wurde, so dass dort die technikanwendungen aus den sektionen erprobt/gegen "widerstand" hätten geübt werden könen und zudem ein freikampftrainingssystem für denselben und weitere zweck(e)? Denn ohne diese trainingsformen bleibt das sektionentraining imo im partnerformentraining stecken.
Aber genau DAS ist nicht erfolgt, weil immer und wieder mit einer weiteren Sektionen-Wurst vor deiner Nase herumgewedelt wurde und DAS war/ist eine ganz gezielte und auch ausgefeilte Taktik in einem kommerziellen Sinne und ein Schlag ins Gesicht für diese Kampfkunst. Diese "Häutung", dass du eben mal selbst testest, das wurde innerhalb des Systems unterbunden. Dingeldein sagte mal zu mir: "Und dann vergisst du das ganze Zeugs [Chi-Sao-Sektionen] wieder." Auf den Punkt gebracht. Du machst das, dann ist die Botschaft gesetzt und du gehst deinen Weg.
Ich hatte sifu kernspecht (früher) immer so verstanden, dass grundziel der wt-ausbildung die freikampffähigkeit sei, zunächst im training und dann im (ggf. erforderlichen) echteinsatz, aber eben nicht unter sport- sondern unter sv-gesichtspunkten, sprich unter einsatz sämtlicher wt-spezifischer techniken, also gerade auch der "fiesen". Soweit ich aber weiter verstanden habe, gab es weder/kaum diese art freikampf, noch ein hierfür entwickeltes dazu hinführendes trainingssystem. Ein freikampfformat zb nach sportregeln und mit boxhandschuhen hätte eine mögliche vorstufe in einem solchen freikampftrainingssystem zur hinführung auf das endziel sein können.
Ich spreche ihm diese Intention grundsätzlich nicht ab - es rauschte eben nebenher das Dollarzeichen in seinen Augen. Und auch die Idee von wegen aus dem Lat-Sao-Drill heraus in die ersten "Störungen" bzw. den Umgang damit zu gehen - absolut in Ordnung. Wobei es schon mit dem PS-Punch-Spiel losgeht, welches im Grunde keinen Sinn macht. Warum nicht direkt KFS gegen KFS? Da ist doch viel mehr "Gefühl" und "Tauglichkeit" drin? Der Pak-Sao zu Beginn macht da in meinen Augen keinen Sinn - zumindest nicht gegen einen geraden Fauststoß, denn der zieht den rüber und damit komme ich direkt in die Reflexzone. Der macht Sinn, wenn ich eine Störung einbauen möchte. Lassen wir mal so stehen...
Ok und was haben wir damals gelernt? Wir schlagen weiter immer weiter und weiter und weiter. Dringen weiter vor. Hören nicht auf. Dann kam das 2er Programm und auf einmal war die Luft raus! Neben der lächerlichen Aufnahme des Low-Kicks (damit auch schön die Schienbeinschoner mit dem fette WT-Logo gekauft werden, ich damals auch) der "tiefe Angriff" und damit wir wieder ins Lat-Sao-Spiel zurück kommen, ein vollkommen doofer Handwechsel! Der Gaan-Sao fällt wie ein Hackebeil nach unten (soweit ok) und die andere Hand kloppt direkt nach vorne. Pustekuchen! Die ganze Bewegung stoppt für eine Sekunde und dann geht es weiter. Ok, wenn du noch nie irgendwas in dieser Richtung gemacht hast ist das in Sachen "Bewegungslehre" vollkommen in Ordnung. 3er Programm: Unzählige Diskussionen darüber, ob dies jetzt ein Bong ist oder aber nicht, wenn er "extrem" rüberdrückt. Aber Zug und Schlag ok! Dann aber das "innen-pak-sao" Spiel und die EWTO-WT-Variante des Lap-Sao-Spiels! Lachhaft! Mit dem 4er Programm ("Schwingerabwehr") ging der erste Tanz los. Über die Aufnahme kann man diskutieren - ich habe so ein Teil im Sparring nie auf die Art abfangen können, aber dann dieses Arm hoch und wieder Gaan-Sao und Punch (auf einmal kein Handwechsel mehr) und dann kam meine ich ein Innen-Pak-Sao und jetzt bin ich raus aus dem Tanz, wie man wieder ins PS-Spiel kam. Oder kam hier noch mal eine "Lap-Sao"-Runde? Weiß nimmer egal. 5er die Ellenbogen und Knie (ich meine auch Boden rudimentär). Geil, einfach nur geil! Da war Power drin und eine sehr klare Progression! Das hat Spaß gemacht. Nun das Ganze durchmischt mit Schmackes und Störungen eingebaut. Super Basis! Danach der "6er Zugangriff" und die Chi-Sao-Wurst hing vor dir - es flachte ab. So gesehen hattest du mit Programm 1 bis 5 eine absolute Basis, wenn du Hans-Ute warst und das ist auch recht zügig zu vermittelt: Ein halbes bis ein Jahr, wenn du da ein paar Sachen rausbrichst oder von mir aus 1:1 drillst. Das ist mit Power und WUMMS ist nicht verkehrt - nur meine persönliche Meinung.
Aber dann biegt/bog das EWTO-System ab und die anfängliche steile Kurve der "Tauglichkeit" flacht extremst ab.