Zitat Zitat von maschlb Beitrag anzeigen
Ich glaube da muss ich was klarstellen. Das was unterrichtet wird ist Selbstverteidigung und Selbstbehauptung.

Auf die Selbstbehauptung ist hier das Augenmerk gerichtet. Vielmehr sollen die SV-Techniken nur dazu dienen, sich im Ernstfall tatsächlich verteidigen zu können. Und dafür muss ich keine 10 Jahe eine Kampfkunst betreiben. Es reichen ein paar Techniken aus, die müssen dann aber sitzen.

Vielmehr sollte ich wissen, wie ich eine gefährliche Situation vermeiden kann (Prävention) und steige nicht zu fremden ins Auto, gehe nicht allein nachts durch den Park usw.

Sollte es aber dann doch dazu kommen, dann muss ich wissen was ich wie mache um mich der Situation zu entziehen. Viele Täter lassen von einem Opfer ab wenn sie sich wehren, oft reicht auch verbales Wehren.

Kurse mit Kindern haben einen anderen Inhalt wie der von Erwachsenen.

Kinder/Pubertät-Sexuelle Gewalt/Übergriffe durch Eltern/Verwandte/ÜL.
Was tust du wenn so ein Satz fällt: "Ich weiss, dass die XY immer wenn die Oma nicht da ist nackt im Bett bei Opa schlafen muss.".... Alles schon vorgekommen.

Mit Rentnern kann ich nicht mehr alles Schlagtechniken machen, hier muss darauf eingegangen werden wie die Gefahr an sich vermieden werden kann. Kleines Beispiel: Die Rentnerin wird von einem Handtaschenräuber der ihr die Handtasche entreisst noch 5 m mitgeschleift und schwer verletzt. Problem, sie hätte ja ihre Tasche freiwillig hergegeben, konnte aber nicht, weil sie sich ihrer Tasche nicht so schnell entledigen konnte weil sie diese diagonal über den Körper trug. Ihr Geld hatte sie nämlich im Mantel. Solche Dinge eben, aber das muss man vermitteln.


In einem Kurs erkäre ich das Notwehrrecht, Nothilfe usw.

Wie soll ich mich als Opfer danach verhalten? Muss ich Erste Hilfe leisten wenn ich mich gewehrt habe?

Wie erstatte ich Anzeige? Bekomme ich Unterstützung/einen Opferanwalt über den Weißen Ring oder so?

Alles Dinge die dazugehören um die Sache abzurunden.

Schnelles Geld ist damit nicht verdient, aber geholfen hat es schon einigen. Und wenn sich bei 100 Schülern nur einer dadurch wehrt oder rettet, hat sich die Mühe schon gelohnt.
Wenn dies ihnen so wichtig ist, warum wird dann keine SB Kurs abgehalten. Im Karate haben wir es mittlerweile geschafft Generationen von Schwarzgurten ohne die Fähigkeit zur Selbstverteidigung auszubilden.
Jetzt wird Kohle damit gemacht ihnen auch nichts weiter beizubringen, aber zu vermitteln warum das so gut und richtig ist.

Kommt dann so ein Meister in eine Situationen kann er nur dumm Labern oder besser sich gleich verdrücken und die Polizei anrufen. Klar mehr erwartet der Gesetzgeber letztendlich auch nicht von ihm.
Wenn einer dann meint mit ein paar SV Tricks vom Lehrgang weiterzukommen, kann ich ihn nur bedauern. So etwas zu vermitteln halte ich für sehr gewagt, aber es ist politisch korrekt.

Kampfkunst im 21 Jahrhundert eben, politisch korrekt, gesundheitsfördernd, und über die Krankenkasse absetzbar.