
Zitat von
Inryoku
Hört, Hört:
„Er [Der Messias] stößt die Mächtigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen.“
– (Lk 1,53 EU)
Seht, seht:
Hat das bisher noch nicht geklappt, oder sind die jetzigen Mächtigen/Reichen die Niedrigen/Hungrigen von einst und umgekehrt?
Der Begriff Messias (hebräisch משיח Maschiach oder Moschiach, aramäisch ظيهىتيه, in griechischer Transkription Μεσσίας, ins Griechische übersetzt Χριστός Christós, latinisiert Christus) stammt aus dem Tanach und bedeutet „Gesalbter“.[1] So wird in der Bibel vor allem der rechtmäßige, von Gott eingesetzte König der Israeliten bezeichnet, dessen Thron laut Jer 33,17 EU auf Ewigkeit immer von einem Nachfolger Davids besetzt sein sollte. (auch 2 Sam 7,13 EU) Daraus entstand seit dem Propheten Jesaja (~740 v. Chr.) und besonders seit dem Ende des israelitischen Königtums (586 v. Chr.) die Erwartung eines künftigen Messias, der JHWHs Willen endgültig verwirklichen, alle Juden zusammenführen, von Fremdherrschaft befreien, ein Reich der Gerechtigkeit und Freiheit herbeiführen werde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Messias
Die Urchristen meinten nun, Jesus wäre dieser, andere Juden warten weiter...
[der jüdische Theologe] Buber soll gegenüber Christen einmal augenzwinkernd vorgeschlagen haben:[24]
„Wir warten alle auf den Messias. Sie glauben, er ist bereits gekommen, ist wieder gegangen und wird einst wiederkommen. Ich glaube, dass er bisher noch nicht gekommen ist, aber dass er irgendwann kommen wird. Deshalb mache ich Ihnen einen Vorschlag: Lassen Sie uns gemeinsam warten. Wenn er dann kommen wird, fragen wir ihn einfach: Warst du schon einmal hier? Und dann hoffe ich, ganz nahe bei ihm zu stehen, um ihm ins Ohr zu flüstern: ,Antworte nicht‘.“
Und während die Christen warteten, kamen sie selbst an die Macht, bzw. wurden von Mächtigen unterstützt.
Augustinus über Krieg und gehorsam auch gegenüber "ungerechten" Herrschern:
Was, in der Tat, ist denn überhaupt so falsch am Krieg? Dass Menschen sterben, die ohnehin irgendwann sterben werden, damit jene, die überleben, Frieden finden können? Ein Feigling mag darüber jammern, aber gläubige Menschen nicht […]. Niemand darf jemals die Berechtigung eines Krieges bezweifeln, der in Gottes Namen befohlen wird, denn selbst das, was aus menschlicher Gier entsteht, kann weder den unkorrumpierbaren Gott noch seinen Heiligen etwas anhaben. Gott befiehlt Krieg, um den Stolz der Sterblichen auszutreiben, zu zerschmettern und zu unterwerfen. Krieg zu erdulden ist eine Probe für die Geduld der Gläubigen, um sie zu erniedrigen und seine väterlichen Zurechtweisungen anzunehmen. Denn niemand besitzt Macht über andere, wenn er sie nicht vom Himmel erhalten hat. Alle Gewalt wird nur auf Gottes Befehl oder mit seiner Erlaubnis ausgeübt. Und so kann ein Mann gerecht für die Ordnung kämpfen, selbst wenn er unter einem ungläubigen Herrscher dient. Das, was ihm befohlen wird, ist entweder eindeutig nicht gegen Gottes Vorschrift, oder wenn es nicht eindeutig ist, wenn zum Beispiel ein ungerechter Befehl ergeht, zeigt die Ordnung des Dienens, dass der König schuldig, der Soldat unschuldig ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerech...inus_von_Hippo
Luther zu den Bauernaufständen:
Dreierlei gräuliche Sünden wider Gott und Menschen laden diese Bauern auf sich, daran sie den Tod verdient haben an Leib und Seele mannigfältiglich. Zum ersten, dass sie ihrer Obrigkeit Treu und Huld geschworen haben, untertänig und gehorsam zu sein; wie solches Gott gebietet, da er spricht: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist; und Römer 13: Jedermann sei der Obrigkeit Untertan usw. Weil sie aber diesen Gehorsam brechen mutwilliglich und mit Frevel und dazu sich wider ihre Herren setzen, haben sie damit verwirkt Leib und Seel, als die treulosen, meineidigen, lügenhaften, ungehorsamen Buben und Bösewichte pflegen zu tun. Darum auch S. Paulus, Röm. 13, ein solches Urteil über sie fällt: Welche der Gewalt widerstreben, die werden ein Gericht über sich überkommen. Welcher Spruch auch die Bauern endlich treffen wird, es geschehe kurz oder lange, denn Gott will Treu und Pflicht gehalten haben.
[...]
Der Esel will Schläge haben, und der Pöbel will mit Gewalt regiert sein. Das wusste Gott wohl; drum gab er der Obrigkeit nicht einen Fuchs*******, sondern ein Schwert in die Hand.
[...]
Die Bauern gaben bei ihrem Aufruhr an, die Herren wollten das Evangelium nicht predigen lassen und schindeten die armen Leute, deshalb müsste man sie stürzen. Aber ich habe darauf geantwortet: Obwohl die Herren damit unrecht taten, sei es trotzdem weder billig noch recht, auch unrecht zu tun, d. h. ungehorsam zu sein und Gottes Ordnung zu zerstören, die nicht in unserer Verfügung steht. Sondern man müsse das Unrecht leiden.
[...]
Gott will die Oberherrn, sie seien böse oder gut, geehrt haben. … Und weil Kaiser Kaiser, Fürst Fürst bleibt, wenn er gleich alle Gebote Gottes überträte, ja ob er gleich ein Heide wäre, so soll er‘s auch sein, ob er gleich sein Eide und Pflichten nicht hält. … Sünde hebt Obrigkeit und Gehorsam nicht auf, denn wir nicht allen den gütigen und frommen, sondern auch den bösen und unschlachtigen Herrn sollen mit aller Furcht untertan sein.
https://www.klassegegenklasse.org/di...en-der-bauern/