Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
Ich würde argumentieren, dass sich das wieder auf eine Szenariofrage hinausläuft - wann habe ich gewonnen, wann verloren. Die westlichen KS sind zur überwiegenden Mehrheit (wenn wir mal von Battle of the Nations oder Hooligan-MMA absehen) eine Zweikampfsimulation; wenn ich recht verstehe, ist Taiji das zumindest nicht zwingend, sprich, man rechnet mit mehreren Gegnern. In Folge dessen kann sich das Szenario natürlich verschieben, und der Preis des zu-Boden-gehens (oder eben indirekt des Strukturverlustes, wenn man davon ausgeht, dass noch mindestens eine weitere Person da ist, die den ausnutzen kann) höher.
Ich denke das ist auch einfach ein Missverständnis. Wie ich es in einem anderen Thread schon mal geschrieben hatte: Die heutigen CMA-Stile sind ab der 2. Hälfte des 19. Jh. entstanden, fixiert und systematisiert worden. Die hatten da keine militärische Bedeutung, sondern im frühen 20. Jh. ging es vor allem um Körperertüchtigung und ein (vermeintlich) uraltes chinesisches Kulturgut, um den Menschen Selbstachtung zu vermitteln auch gegenüber dem dominierenden Westen. Und auch was den Zweikampf betrifft, dürften sich nur einzelne Persönlichkeiten auf einem beachtenswerten Niveau befunden haben. Handfestigkeit wird da vor allem im Shuaijiao bzw. chinesischen Ringen geherrscht haben, aber etwas dem europäischen Fechten und Boxen vergleichbares gab es denke ich eher nicht. Statt dessen wurde mehr auf Formen, Gesundheitsschulung und auch Spiritualität gesetzt (von Ausnahmen natürlich abgesehen, die gibt und gab es ja immer und überall).