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Du weißt, wie sehr ich deine Meinung schätze und wie viel sie mir bedeutet . Also immer her damit . (Mal abgesehen davon, hab ich von Dir schon weit mehr mitgenommen als von vielen Seminaren und Lehrgängen... Sag mir einfach, ob Du einen bestimmten Titel oder eine bestimmte Anrede bevorzugst .) (Aber schön, dass wir uns offensichtlich alle schon denselben Frisurenkatalog geteilt haben, den ich auch zeitweise für mich entdeckt habe .)
Wie immer, danke für die Blumen und freut mich, wenns Dir weiter hilft Mit meinen akademischen Titeln belaste ich Dich jetzt nicht weiter, Grütelgrade habe ich keine, Trainerschein auch nicht... bleiben bestenfalls noch Kampfnamen übrig. In Deutschland habe ich seinerzeit einen bekommen, den ich sehr unterhaltsam fand: “The Italian Stallion” Ich hatte auch mal einen Ringschüler, der drauf bestanden hat, mich Meister zu nennen, was bei seinen Kumpels für endlose Unterhaltung gesorgt hat Aber es steht Dir natürlich weiterhin frei, wie Du mich anreden möchtest

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Im Prinzip einmal wirklich aus der Startposition eines Suplex - oft durch Arm Drag eingeleitet -, jedoch mit eingeklemmtem Arm auf der Seite, auf die ich geworfen werde, während er sich jedoch eher „rund“ bewegt und mich bogenförmig wirft oder auch mal nur aushebt (das ist dann jedoch kein (großes) Problem, da es ein „normaler“ Ausheber ist), oft auch bspw. eine (vermutlich bzw. mMn andere Technik oder zumindest Variation) aus einem High Crotch, bei dem dann um die Hüfte umgegriffen wird, die andere bleibt zwischen den Beinen bzw. wandert hoch und während er mich „umläuft“, beginnt der Wurf (geht eigentlich in Richtung Back Arch, wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, nur lande ich dabei für gewöhnlich nicht so selten dämlich und kann zumindest einigermaßen gut abschlagen). So ziemlich der „netteste“ Wurf, den ich auch als (Art) Suplex interpretieren würde, war aus der Over-Under-Position, (zu viel) Druck meinerseits nach vorne, weil ich eine Reaktion provozieren wollte (nur nicht diese ), er hat den Overhook gelöst, Bodylock (inkl. eingeklemmtem Arm, wo bis jetzt der Overhook war), leichter Schritt zur Seite (des eingeklemmten Arms) und mich samt Vorwärtsdruck mit dem Kopf voraus in den Boden gedonnert und schön noch meinen eigenen Druck ausgenutzt.
Ok, Du beschreibst hier offensichtlich mehrere Techniken. Das Problem im Ringen im Vergleich zum Judo ist allerdings, dass generell viele Varianten unter einem Begriff gruppiert werden – O Goshi, Kubi Nage, Tai Otoshi, Uchi Mata, Harai Goshi etc. wurden mir alle als Hüftwufvarianten beigebacht. Die Amis sind da zum Teil nicht der beste Anlaufpunkt – grade weil sie in der Regel keine besonders ausgeprägte Kultur zu der Technikfamilie Suplex haben, weil der im Folkstyle im Prinzip illegal ist, daher ist auch das Vokabular eingeschränkt (leider kennt die deutschen begriffe fast niemand bzw. findet man nichts dazu im Netz; btw, wenns Dir mit dem Ringen ernst ist, darf ich Dir dieses Buch ans Herz legen, dann können wir mit dem deutschen Vokabular quatschen: https://www.amazon.de/Die-Techniken-...iken+im+ringen ). Wenn der Typ Russe ist und aus der dortigen Schule kommt, ist die Sache noch schlimmer, weil der Ostblock nach einhelliger Lehrmeinung das größte Technikrepertoire hat. Die meisten Ringer arbeiten ja im Wettkampf nur mit einer Handvoll Techniken, wenn jemand im Training darüber hinausgeht, dann macht er das nomal mit einem Gegner, den er recht spielerisch beherrschen kann.
Ich sehe hier in Deiner Beschreibung im Prinzip drei Techniken:
- Lateral drop / Schleuder: Im Gegensatz zum Suplex ist die Wurfrichtung eher diagonal, und der Gegner wird eher in eine schräge Vorwärts- oder Seitwärtsrolle gezwungen (während man beim Suplex ausgehoben und auf die Schulterblätter geknallt wird). Wenn Du dabei auf dem Gesicht landest, hat er was verbockt
- Ausheber von vorn: scheint ja nicht so das Problem zu sein
- Ausgehobener Durchdreher / Ausheber von hinten: Wenn ich Dich richtig verstehe, zieht unser zierlicher Russe hier keinen vollen Belly to Back Suplex, sondern wirft seitlich. Das kann schräg nach hinten sein, häufiger aber parrallel zu Deine Längsachse, indem er seitlich vorbeisteigt und sich unter Dir in der Luft dreht. Es ist praktisch eine luftigere / ausgehobene Variante eines Durchdreheres (süddeutsche Nomenklatur) / Aufreißers (österreichische Nomenklatur) / Wälzers (DDR Nomenklatur) / gut wrench. Kommt das in etwa hin?


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Zugegeben, da bin ich mir gerade nicht sicher, ob das ein Wortwitz ist oder eine Technik bzw. Halteform, zu der ich nichts finde und von der ich noch nie was gehört habe . (/e: Moment, hab ich überhaupt erwähnt, dass der 120kg Ringer ein Russe ist, falls nicht, hat sich der Teil wohl erledigt.)
Der outside Russian, 2 on 1 oder Armklammer außen ist eine der klassischen Halteformen im Standringen. Er eröffnet eine Welt von Möglichkeiten und ist darauf ausgelegt, einen körperlich stärkeren Gegner mit geringem Risiko zu kontrollieren – ich kenne tatsächlich nur einen wirklich guten Konter im Freistil dagegen, und zwei passable im Greco. Weiters ist die Armklammer außen eine gute Möglichkeit, dem Gegner das eigene (in der Regel langsamere) Ringtempo aufzuzwingen – wenn ich schneller bin vermeide ich i.d.R. Halteformen gegen einen gleich starken Gegner – oder einen Punktevorsprung bis Ende der Runde zu halten. Ich erspare mir die langwierige Erklärung, die rein schriftlich ziemlich mühsam ist, bedaure, dass ich Dir die Technik grad nicht demonstrieren kann (die Gesichter von Leuten, die das erste Mal in einer richtig angesetzten Armklammer außen stecken sind immer hochgradig köstlich ) und verweise Dich auf die einschlägigen Tutorials:
Grundlagen:
https://www.youtube.com/watch?v=EdFjIivlabs
Einfache Kombinationen:
https://www.youtube.com/watch?v=qzvN4lvMR-Q
Höhere Mathematik und breites Spektrum von Anwendungsmöglichkeiten:
https://www.youtube.com/watch?v=YHty...t2YgJSs-VNMuKs
WICHTIG:
1) Automatisieren. Immer, wenn jemand an meinen Kopf langt, versuche ich in die Aarmklammer außen zu kommen. Aus einem Collar Tie funktioniert das für mich sehr zuverlässig, wenn jemand nur eine Finte zum Kopf macht ist es etwas schwieriger.
2) Korrektes Positionieren: Das Wichtigste ist die Kontrolle der Schulter und der darauf wirkende Druck. Und ich will den Kopf auf der gleichen Seite positionieren wie die Armklammer und von dort in die Seite seines Gesichtes drücken, nicht auf der gegenüberliegenden Schulter. Das Handgelenk ist eher Nebensache, vielfach wird empfohlen, das bewusst locker zu halten.
3) DRUCK, DRUCK, DRUCK! Wenn man eine vorteilhafte Halteform erreicht hat, sollte man die ausnutzen. Das heißt, den Gegner dazu zwingen, nach der eigenen Pfeife zu tanzen. Wenn ich ihn ruasschieben will, schiebe ich ihn raus, wenn ich angreifen will, greife ich an, wenn ich Zeit schinden will, schinde ich Zeit. In jedem Fall ist es gut, Schieben und Ziehen abzuwechseln, um den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen (z.B. Schub – Zug – Schub, Schub – Schub – Zug, Zug – Zug – Schub o.ä.).
Es ist schwierig überzubetonen, wie vorteilhaft die Armklammer außen in ihrer korrekten Anwendung ist. Ich würde es so formulieren: wenn ich merke, dass ich meinen Gegner regelmäßig in die Armklammer außen zwingen kann und er kein Rezept dagegen findet, werde ich das Match aller Wahrscheinlichkeit nach gewinnen.

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Ach, ein paar Ringer hab ich doch kennengelernt und ich meine damit nicht den normalen Ton und den "normalen" Umgang der Jungs . ("Schlimmer" als bei einem langjährigen Trainer von mir im Stand, den ich sehr schätze, kann der auch nicht werden .)

Ich wollte auch nicht sagen, dass er mich verletzen wollte, das hätte er definitiv spielerisch geschafft und der Hauptgrund, warum ich mit ihm trainiert habe bzw. trainieren musste und nichts gesagt habe, hängt damit zusammen. (Er hat mir ganz klar zu verstehen gegeben, dass er mich für die Nehmerqualitäten bzw. dafür, dass ich immer wieder aufgestanden bin und meinen „Mut“ respektiert.) Die Situation, weshalb er mir Mut zugesprochen hat - und die ich persönlich, insbesondere ringerisch gegen einen komplett und haushoch überlegenen Partner, der auch physisch deutlich überlegen ist, einfach nur als selten dämliche Reaktion meinerseits bezeichnen würde - beschreibt ziemlich gut, wieso ich bei ihm etwas vorsichtiger bin und es nicht nur im Rahmen der „Ruppigkeit“ betrachte. Ich hab in den ersten 3 Runden mehrere Kopfstöße (inkl. Nasenbluten) - die sich zumindest gewaltig von dem unterschieden haben, wie ich im MT den Kopf beim Clinchen einsetze oder auch die anderen Ringer mit dem eigenen Kopf gearbeitet haben - von ihm abbekommen und dann kam zu Beginn einer Runde wie aus dem nichts eine ganz ordentliche Backpfeife, die mich ganz gut durchgeschüttelt hat und ich auch deshalb und ohne groß zu denken bzw. denken zu können, direkt mit einem Leberhaken meinerseits und Knie zum Oberschenkel beantwortet habe, bevor normal weiter im Stand gearbeitet wurde (was er Mut und Schlagfertigkeit nennt, ich einfach nur Dummheit und einen seltendämlichen „Reflex“, gleichzeitig war ich noch so in Gedanken bei der Backpfeife, dass der nächste Wurf (zu) heftig kam). Dazu die ständigen Schwankungen zwischen Konzentration, beinahe Wut, Lachen und direkt wieder der nächsten Emotion, waren/sind, hmmmm, interessant und ich kann’s nicht einschätzen, das ist einer der Hauptgründe für die Wertung. Wäre auch vollkommen egal, wenn ich mit seinem Können umgehen könnte.

[...] Würde das Ganze nicht jedes Mal komplett aus dem Nichts kommen und danach mal mit einem breiten Grinsen, mal einem wütenden und angespannten Gesicht kommentiert, hätte ich vermutlich nicht mal diese Meinung entwickelt - es gibt auch genug von den Jungs, die wirklich hart werfen und arbeiten, aber das ist dann irgendwie, wie sag ich das, „konstant“ so und auch innerhalb des Regelwerks (und während ich die Schelle noch mit viel Phantasie als Palmstrike im Rahmen des Sumo-Regelwerks auslegen könnte, wird’s da mit den Kopfstößen zur Nase schon schwerer).

Ich find ihn menschlich auch brauchbar (nett, gibt einem den Respekt, den man ihm auch gibt, direkt, offen, ehrlich und das egal ob es verletzt und ein richtiges Arbeitstier), im Stand hätte ich mich vor ein paar Jahren noch gerne regelmäßig mit ihm gefetzt und trainiert, so ist's nicht, aber leider ist es kein MT (und momentan würde ich es da vermutlich auch nicht drauf ankommen lassen) und im Grappling bin ich vermutlich noch lange nicht in der Lage, dabei langfristig ohne Verletzungen auszukommen bzw. nicht zu viel zu riskieren.
Mein Schluss ist nach wie vor, dass er spielen will Wie gesagt, wenn man einen schwächeren Trainingspartner hat, dann neigt man dazu, mit ihm Sachen auszuprobieren. Die Stimmungsschwankungen passen für mich da auch gut dazu – einerseits funktioniert vermutlich nicht alles so, wie er sich das vorstellt, andererseits waren die Russen mit denen ich zu tun hatte häufig sehr emotionale Menschen Natürlich kommt es auf den Kontext drauf an – wenn jemand “auf der Durchreise” ist, wird anders mit dem umgesprungen als mit einem Jugendlichen, den man aufbauen soll etc (außer die Anweisung vom Trainer lautet, dem Jungspund genau das beizubringen). Finger greifen, Kopfstöße und betont harte Snapdowns (die “Schelle”) gehören für viele Ringer zum Standardrepertoire im Match, nicht wenige machen sie auch im Training – wobei die Intensität für gewöhnlich dem Durchschnitt im Verein angepasst wird. Wenn jemand ein “harter” Ringer ist – also diese Mittel stärker als der Durchschnitt nutzt – wird der sich für gewöhnlich auch andere “harte” Ringer fürs Training aussuchen, weil die sich im Gegensatz zu den billianten Technikern so gut wie nie beschweren. Wenn jemand es gewohnt ist, so zu ringen (und das sind meiner Erfahrung nach viele Russen), wird er das oft automatisch so machen – ich weiß das, weil es mir oft genug passiert – und sich je nach Umstand danach entschuldigen oder nicht. Um die Dinge in Perspektive zu bringen: diese Techniken sind im Ringen Grauzone und führen je nach Schiedsrichter mal zu einer Ermahnung und mal nicht, und nur wiederholte Ermahnungen bringen Sanktionen. Ein Schlag mit der geschlossenen Faust bedeutet im Wettkampf meistens sofortigen Ausschluss, und im Training entweder einen Mattenverweis oder dass einem “Verständnis eingebläut” wird. Mit anderen Worten, die meisten Ringer aus meinem Bekanntenkreis würden im Anschluss daran nicht ihr passives Technikrepertoire, sondern ihre Fouls an demjenigen üben...


Ansonsten würde ich vorschlagen, dass wir ggf. einen neuen Thread mit spezifischer Fragestellung aufmachen, und den hiesigen nicht zu sehr zuspammen

Beste Grüße
Period.